Pflegetipps

Im Folgenden dürfen wir Ihnen einige Tipps zur richtigen Lederpflege und den Umgang mit Ludwig Reiter Schuhen bereitstellen, damit Sie lange Freude an Ihren neuen Schuhen haben werden.

Geben Sie Ihren Füßen Zeit, sich an Ihre neuen Schuhe zu gewöhnen. Hochwertiges Leder ist anpassungsfähig und die Korkschicht unter der Brandsohle eines rahmengenähten Ludwig Reiter Schuhs bildet mit der Zeit ein individuell geformtes Fußbett. Zwar können rahmengenähte Schuhe zu Beginn hart sein und Druckstellen verursachen, jedoch entwickeln sie mit der Zeit einen außergewöhnlichen Tragekomfort. Um den Weg dorthin so angenehm wie möglich zu gestalten, laufen Sie die Schuhe am besten anfangs nur in kurzen Zeiträumen ein. Steigern Sie den Tragezeitraum von einer Stunde am Tag über mehrere Stunden täglich in den folgenden Tagen, bis sich Leder und Fußbett gänzlich Ihrem Fuß angepasst haben.

Lösen Sie den Knoten Ihrer Schnürsenkel, bevor Sie die Schuhe ausziehen. Andernfalls werden das Innenfutter an der Ferse sowie die Fersenkappe stark strapaziert und weisen mit der Zeit Beschädigungen auf.

Tragen Sie Schuhe mit Ledersohle zunächst nur auf trockenen Oberflächen. Erst nach einigem Tragen verhärtet sich das vegetabil gegerbte Leder durch den durch das Auftreten entstehenden Druck und bietet erst dann einen Schutz gegen Feuchtigkeit. Bei einem frühzeitigen Tragen der Schuhe bei Nässe könnte das Leder aufquellen und brechen.

Geben Sie Ihren Schuhen Zeit, vollständig auszulüften. Andernfalls kann es durch das Einlagern des Fußschweißes im Leder zu Rissen oder gar Brüchen führen. Achten Sie beim Lüften darauf, dass der Schuh nicht zu nah an eine Heizung gestellt wird. Legen Sie besser etwas Zeitungspapier hinein, um das Trocknen bei einem verschwitzten oder nassen Schuh zu beschleunigen. Lagern Sie die Schuhe nach dem Lüften an einem trockenen Platz. Damit Ihre Schuhe die Form behalten, verwenden Sie am besten Schuhspanner aus Holz, die den Schuh lediglich strecken, jedoch nicht überdehnen.

Zuerst reinigen, dann putzen!Ludwig_Reiter_AW18_Brochure_JMS-011

Staub und Schmutz sollten Sie vor Anwendung eines Pflegeproduktes stets sorgfältig vom Schuh entfernen. Damit ist gemeint, dass Sie keine Schuhcreme oder andere Pflegemittel auf einen dreckigen Schuh auftragen sollten, da die Gefahr besteht, dass der Schuh nach der Behandlung fleckig aussehen könnte. Das ist dadurch möglich, dass Schuhcreme meist nicht vollkommen deckend ist. Zudem blockiert der Dreck auf dem Schuh das Eindringen der Creme.

Bei glatten Ledern genügt das Verwenden eines Tuches zur Reinigung (wenn nötig leicht feucht - nicht nass). Bei Rauledern gibt es Spezialbürsten oder Reinigungsgummi zum Säubern.

Vor der Pflege ist es wichtig, zwischen den verschiedenen Lederarten zu unterscheiden: Wenn sie einen Tropfen Wasser auf dem Leder verreiben (an einer inneren, nicht sichtbaren Stelle des Schuhs), das Wasser einzieht und das Leder sich verdunkelt handelt es sich um sogenanntes Anilinleder (mit Wasserlöslichen Anilinfarbstoffen durchgefärbtes Leder). Wenn das Wasser abperlt, handelt es sich um ein oberflächengefärbtes Glattleder. Anilinleder ist mit Holz, gedeckte Glattleder in diesem Fall mit gestrichenem Holz vergleichbar.

Anilinleder

Unter Anilinledern versteht man die Oberhaut von Glattledern ohne Farbschicht. Die Poren sind noch sichtbar, dadurch ist die Atmungsaktivität des Leders voll erhalten.

Es wird schon vor der Produktion dieser Leder sorgfältig sortiert, da nur die besten Felle verwendet werden. Durch die natürliche Tierhaltung zeigen die Naturleder noch alle Naturmerkmale (Kratzer, Insektenstiche ...) der Tierhaut, die aber bei diesen streng ausgewählten Ledern ohnehin nicht sehr zahlreich sind.

Durch die unterschiedliche Hautstruktur nimmt das Leder an manchen Stellen mehr, an anderen weniger Farbstoffe auf. Somit können unbeschichtete anilingefärbte Leder leichte Unterschiede in der Farbintensität zeigen.

Auch wenn diese Anilinleder mit einer leichten Schutzschicht versehen sind, kann sich die Farbe bei einer Reinigung und Pflege kurzzeitig verändern, da die Leder sehr saugfähig sind. Solange die Leder feucht sind, wird der Farbton eine Spur dunkler wirken.

Einmal im Monat sollte eine hochwertige Hartwachspaste hauchdünn mit kreisenden Bewegungen aufgetragen werden. Sollte das Leder sehr trocken sein, können Sie das Leder vorher ein wenig anfeuchten. Tragen Sie dann die Creme auf und verteilen Sie sie möglichst schnell. Anschließend mit einem weichen, nicht fusselnden Wolltuch oder mit einer Rosshaarbürste polieren. Das verleiht dem Leder seinen Glanz und besondere Geschmeidigkeit. Die Politur können Sie auch zwischendurch immer mal wieder mit einem Tuch oder einer Bürste auffrischen.
Beim Auftragen der Paste gilt das Sprichwort „weniger ist mehr". Verwendet man zu viel, verkrustet der Schuh und hemmt die Atmungsaktivität des Leders.

Veloursleder

VelourVeloursleder zeichnen sich durch ihre samtige Oberfläche aus. Aufgrund der sichtbaren Fasern sind die besonders pflegeleicht, denn Kratzer lassen sich kaum erkennen und grober Schmutz kann schnell mit einer Bürste entfernt werden. Stellen, an denen die Fasern zusammenkleben, lassen sich ebenfalls mit einer speziellen Bürste wieder aufrauen. Bei sehr starken Verschmutzungen können Schuhe mit Veloursleder sogar mit Sattelseife gewaschen werden.

Veloursleder sind besonders empfindlich gegen Nässe. Um einen gewissen Schutz zu erzielen, bietet sich die regelmäßige Anwendung von Imprägniersprays an, sodass Feuchtigkeit und Flecken nicht so schnell in die Poren einziehen und Wasserränder vermieden werden. Ist die Oberfläche getrocknet, verwenden Sie zum eine Bürste oder einen Schwamm, um die Fasern wieder aufzurichten.

In der Anfangszeit kann es sein, dass sich Schleifstaub (feiner Lederstaub) aus dem Oberleder löst. Dies ist nicht mit dem Farbabrieb zu verwechseln. Einfache Behandlungen sind Ausklopfen oder das leichte Absaugen mit der Saugdüse ihres Staubsaugers. Alternativ können Sie den Schuh auch mit einer sauberen Klebefusselrolle abrollen.

Raulederschuhe sollten regelmäßig mit einer Reinigungsbürste abgebürstet werden und zwischendurch immer mal wieder imprägniert werden. Normaler Staub und leichter Abrieb kann ebenfalls mit einer Reinigungsbürste oder Schleifpad entfernt werden. 

Bei aller Pflege immer an verdeckter Stelle testen und rechtzeitig aufhören, wenn dies nicht zum gewünschten Erfolg führt. 

Cordovan

Cordovan

Cordovan ist ein besonders hochwertiges und seltenes Pferdeleder, das in einem aufwendigen Prozess gegerbt wird, und steht für pure Eleganz. Das vom Pferd gewonnene Leder ist mit nur ca. 30 cm Durchmesser sehr gering und dementsprechend wertvoll. Denn aus einem Stück können lediglich maximal 2 Paar Schuhe hergestellt werden.

Cordovan zeichnet sich durch einen besonders hohen Fettgehalt aus und ist dadurch besonders widerstandsfähig und wasserfest. Zudem lässt es sich auch ohne Pflegemittel zumindest in der Anfangszeit aufpolieren und erhält dadurch seinen typischen Glanz. Da einige Schuhpflegeprodukte Lösungsmittel enthalten, die den Glanz mindern, sollte zur Pflege eine hochwertige Hartwachspaste verwendet werden. Auch kleinere Beschädigungen wie z. B. Kratzer können mit einer solchen Paste kaschiert werden. Geben Sie dazu ein wenig der Creme auf den Schuh und massieren Sie sie in kreisenden Bewegungen mit einem härteren Gegenstand, beispielsweise mit einem Löffel, in das Leder ein. Anschließend können Sie die Schuhe noch einmal bürsten und etwas aufpolieren.

Sollten Ihre Schuhe einmal warm geworden sein, kann es aufgrund des hohen Fett- und Ölgehalts zu weißen Ablagerungen auf der Oberfläche kommen. Diese können jedoch mit einem einfachen Tusch abgewischt werden.

 

Bei allen genannten Ledern, ob glatt, rau oder gefettetes Leder, kann bei der Pflege von Ludwig Reiter Schuhen unsererseits nicht garantiert bzw. gehaftet werden, wie sich das Leder verhält, da jede Lederhaut und somit auch jede Stelle an einem Schuh anders reagieren kann.

Das spricht für die Natürlichkeit von Leder, welches der Natur entstammt und die wohlabgewogenen Eigenschaften dieser besitzt. Kein Kunststoff kann sich mit echtem Leder vergleichen.

Aus diesem Grund sind uns wertvolle Tipps wichtiger als eine „schrittweise Pflegeanleitung". Bei falsch behandeltem Leder (sei es die Anwendung oder das Pflegeprodukt) ist dies rückgängig zu reparieren.

Wir empfehlen daher, jede Lederpflege und Reinigung vorab an einer inneren, nicht sichtbaren Stelle auszuprobieren. Greifen Sie unter keinen Umständen auf Lösungsmittel wie Aceton, Fleckenwasser, Waschbenzin, Spiritus usw. zurück, da sich die Lederfarbe dadurch ablösen kann. Verwenden Sie unbedingt ausschließlich hochwertige Lederpflegeprodukte, welche dem Leder auch wieder eine natürliche Feuchtigkeit verleihen. 

Verwenden sie niemals „easy-shine"-Produkte. Deren Inhaltsstoffe lassen das Leder austrocknen und brüchig werden.

Hochwertige Pflegeprodukte erhalten Sie in unserem Shop unter der Kategorie Pflege.